Remise
2021 Direktauftrag | in Ausführung | Bauherrschaft: Privat
Das Wohnhaus an der Käsereistrasse mit seinem Ökonomieteil und dem angebauten Nachbargebäude steht in der Dorfkernzone in Auw im Freiamt. Der Kernbau, welcher anhand von dendrochronologischen Proben auf das Jahr 1459 datiert worden ist, wurde über die Jahre strukturell stark deformiert. Um die schall- und brandschutz- technischen Anforderungen zu erfüllen sowie den heutigen Wohnansprüchen gerecht zu werden, wurden im gesamten Gebäude neue Decken und Wände eingezogen. Ursprünglich als Wohnhaus mit angebauter Remise genutzt, bietet es heute Platz für insgesamt drei Wohnungen. Während die 2.5 Zimmer Parterrewohnung und die 4.5 Zimmer Maisonettewohnung im östlich liegenden Wohnteil eher klassisch organisiert sind, nutzt die im Westen liegende, über zwei Geschosse und unterschiedliche Niveaus verteilte 5.5 Zimmer Maisonettewohnung die räumlichen Vorzüge des ehemaligen Stallgebäudes.
Der äussere Ausdruck des Gebäudes bleibt im Volumen weitgehend erhalten. Bestehende Fensteröffnungen und Fassadenelemente wurden in Anzahl, Position und Dimension übernommen und nur dort angepasst oder ergänzt, wo es für die erweiterte Wohnnutzung notwendig war. Damit die ursprünglichen Charakteristika der beiden Gebäudeteile weiterhin ablesbar bleiben, weist die ehemalige Scheune mit ihren zwei gemauerten Ställen eine vertikale, sägeraue Holzschalung auf. Diese wirkt rustikaler und bildet eine Differenzierung zur horizontal liegenden, glatt gehobelten Stülpschalung des Wohnhauses. Verbunden werden die beiden Teile durch die Tenne. Ursprünglich als Durchfahrt zum Be- und Entladen von landwirtschaftlichen Gütern, öffnet sie sich heute nach Süden und fungiert als grosszügige Eingangshalle für die drei Wohnungen.
Langrüti
2020 Direktauftrag | 2022 Fertiggestellt | Bauherrschaft: Privat
Das EFH befindet sich in der Landwirtschaftszone und wurde 1967 vom damaligen Betriebsleiter gebaut und sollte das bereits bestehende Bauernhaus an der Langrüti ergänzen. Nun wurde das bestehende Backsteinhaus saniert und umgebaut, um künftig eine zeitgemässe Wohnnutzung für eine mehrköpfige Familie zu bieten.
Das Untergeschoss bestehend aus Beton, dient der Unterbringung aller unbeheizten Nebenräumen und ragt westseitig aus dem Terrain. Das aus einem Zweischalenmauerwerk bestehenden Erdgeschoss dient der Wohnnutzung und ist nach Südwesten ausgerichtet. Die Gebäudestruktur wurde erhalten, es wurden lediglich die sanierungsbedürftigen Fenster durch neue ersetzt. Das mit Ziegel eingedeckte Satteldach wurde im Zuge der energetischen Sanierung ersetzt und wird als Estrich genutzt. Im Wohnbereich wurde der Raum zum Dach geöffnet, das Gebäudevolumen und die Dachschrägen sind nun auch im Innenraum wahrzunehmen. Das Raumkonzept mit den drei Schlafzimmer im nordöstlichen Teil des Hauses und den nach Südwesten orientierten Wohnräumen wurden weitgehend beibehalten. Das bestehende Badezimmer wurde vergrössert, ein neues Separat-WC ergänzt. Die neue Küche wurde ebenfalls vergrössert und öffnet sich zum Wohn- und Essraum. Die Terrasse wurde aufgewertet und der angrenzende Essraum zur Terrasse erweitert. Um einen direkten Zugang zum Garten zu gewährleisten wurde eine Stahltreppe erstellt. Zur Strasse wurde ein neuer Carport aus Holz erstellt, sowie der benötigte Vorplatz ergänzt und die bestehende Treppenanlage zum Eingang erneuert.
Zusammenarbeit mit:
Sidler Baumanagement GmbH, Cham
Mugerenstrasse
2023 Direktauftrag | in Planung | Bauherrschaft: Gemeinnützige Baugenossenschaft Cham GBC
Salzweg
Projektwettbewerb Salzweg | 2020 | im offenen Verfahren | 8. Rang
Die Wohnsiedlung Salzweg zeichnet sich durch ihre besondere Lage am Siedlungsrand von Zürich aus. Durch die Nähe zum Naherholungsgebiet des Uetlibergs, die direkte Nachbarschaft zum Eichbühl Friedhof und die Eingliederung in die umliegenden gartenstadtähnlichen Baustrukturen ist das Quartier eng mit den umliegenden Grünräumen verbunden. Mit der Lage am Rande der gewachsenen Struktur von Zürich Altstetten profitiert die Siedlung aber auch von den urbanen Qualitäten, welche sich durch das breite Angebot an Freizeitnutzungen, öffentlichen Schulen oder Einkaufsmöglichkeiten zum Ausdruck kommt.
Diese einzigartige Lage wird als Potenzial erkannt und findet in der strukturellen Setzung der neuen Bauten seinen Ausdruck. Die Freiräume verbinden sich zu einer grosszügigen parkartigen Landschaft, in welche die neuen Gebäudekörper eingebettet werden. Die Baukörper erstrecken sich diagonal über die Parzelle und reagieren mit Versätzen und Differenzierungen in der Gebäudehöhe auf die gegebene Topografie. Auf diese Weise werden einerseits Sichtbezüge durch und über die Stadtlandschaft ermöglicht andererseits kann auf grosse Aushubarbeiten verzichtet werden. Für das gesamte Projekt werden Konstruktionen, Bauelemente und Strukturen verwendet, welche die Treibhausgasemissionen möglichst geringhalten. So wird der Fussabdruck und somit das Fundament aus Beton möglichst reduziert und die eigentlichen Hauptelemente können als Baukastensystem verstanden werden. Mittels pragmatischem Einsatz von industrieüblichen Bauteilen wird ein modulares, flexibles und damit nachhaltiges System geschaffen.
Zusammenarbeit mit:
B2G Architekten SIA AG, Sempach
Raumfacher Architekten GmbH, Schwyz
Simić Schaudt Architekten AG, Schattdorf
Atelier Oriri Landschaftsarchitekten GmbH, Kehrsiten
Ballwil
Projektwettbewerb Sanierung Gemeindehaus Ballwil | 2022 | im offenen Verfahren
Städtebau & Architektur
Das ehemalige Schulhaus in Ballwil welches 1895 erbaut worden ist und 1937 erweitert wurde, soll durch eine Sanierung in die Zukunft überführt werden. Wie aus der Analyse hervorgekommen ist, hat der nördlich an den Kernbau angebaute Teil nur einen geringen bauhistorischen Wert. Entsprechend wird dieser zurückgebaut und bietet Platz für einen neuen Anbau. Das Gebäude welches heute als Gemeindehaus genutzte wird, soll durch die Sanierung und Erweiterung den heutigen Ansprüchen angepasst werden und zusätzliche Nutzungen unterbringen.
Das Raumprogramm erfordert ein relativ grosses Neubauvolumen. Damit dieses den Bestandsbau nicht zu stark konkurrenziert, wird der Neubau leicht abgedreht und soll so, im Gegensatz zum momentanen Erweiterungsbau, als eigenständiges Volumen gelesen werden. Durch das Abkippen parallel zur nördlich ansteigenden Ambar Strasse ragt ein schmaler Streifen der Neubaufassade in den Strassenraum und schafft so eine klare Zugangssituation Richtung Westen. An dieser Stelle spannt sich eine offen gestaltete Eingangshalle zwischen die beiden Volumina, welche einerseits das Treppenhaus des Neubaus bedient in erster Linie aber als Foyer für die Gemeindeverwaltung genutzt werden soll.
Wie auch das Bestandsgebäude baut der Neubau auf einer klassischen Dreiteilung auf. Der verputzte Bossensteinsockel wird beim Neubau in eine vorgehängte Betonelementfassade übersetzt, welche über das Stocken von Teilflächen einen ähnlichen Detaillierungsgrad zum Ausdruck bringt. Die darüberliegende Holzschalung des Mittelteils erhält durch die Schirmbretter in erstere Linie eine vertikale Feingliedrigkeit. Diese wird jedoch durch den Geschossversatz horizontal unterbrochen und schafft dadurch ein harmonisches Verhältnis zwischen horizontaler und vertikaler Gliederung, wie das auch beim Bestandsbau der Fall ist.
Das Dach des Neubaus schliesst das Gebäude nach oben ab. Der First orientiert sich dabei parallel zur nördlich ansteigenden Ambar Strasse. Die drei Dachaufbauten, welche sich in unterschiedlichen Grössen über die Dachfläche verteilen, verleiht dem Gebäude, welches sonst eher dezent in Erscheinung tritt, eine gewisse Spannung.
Freiraumkonzept
Der Aussenraum soll die beiden Gebäude möglichst unbefestigt umgreifen. Über organisch geformte Plätze bewegt man sich rund um das neue Gemeindehaus. Während diese kleinteiligen, von Bäumen und Sträuchern besäumten Aussenräume Platz für unterschiedliche Nutzungen bietet, lichtet sich die Situation Richtung Osten zu einem grossen offenen Dorfplatz welcher während den wärmeren Monaten auch als Marktplatz oder für einen Apero genutzt werden kann. Die unterschiedlichen Grössen und Beschaffenheiten der Plätze zwischen dem Gemeindehaus und dem bestehenden Mehrzweckgebäude soll die Kinder der Tagesstruktur und der KITA animieren zum verweilen, spielen und sich auszutoben.
Brandschutzkonzept
Für die beiden Gebäudeteile gibt es jeweils ein separates Fluchtreppenhaus welches ins Freie führt. Somit bilden sie separate, voneinander getrennte Brandabschnitt. Die Räume mit potenziell hohen Personenbelegung sind Parterre angeordnet. Somit besteht für den Mehrzweckraum, die beiden Sitzungsräume und die Richtung Osten ausgerichtete Tagesstruktur, die Möglichkeit direkt nach draussen zu flüchten.
Nutzungskonzept
Während der historische Teil sämtliche Räumlichkeiten der Gemeindeverwaltung unterbringt, bietet die neu angebaute Struktur die nötige Flexibilität für die restlichen Nutzungen. Im Erdgeschoss des Neubaus befinden sich die öffentlichsten Räume wie der Multifunktionsraum sowie die beiden Sitzungsräume welche einerseits durch die Gemeindeverwaltung aber auch durch die Öffentlichkeit genutzt werden können. Die beiden Obergeschosse sind in ihrer Grundstruktur identisch aufgebaut. Entsprechend können darauf sämtlich geforderten Nutzungen unterbracht werden. Zur Tagesstruktur respektive der KITA kann somit wahlweise eine Richtung Westen ausgerichtete 3.5 Zimmer Wohnung oder ein über zwei Geschosse organisiertes Büro realisiert werden. Die flexible Gebäudestruktur erlaubt es, auf den beiden Obergeschossen, zudem reine Wohngeschosse mit je einer 4.5 Zimmer, einer 3.5 Zimmer und einer 2.5 Zimmer Wohnung zu realisieren. Durch den Niveauversatz schliesst das Terrain des Neubaus ostseitig an das 1. Obergeschoss an. Die vom Projekt vorgeschlagene Variante ordnet die Tagestruktur auf dem genannten Geschoss an und gewährt somit einen direkten Zugang zum Aussenraum Richtung Osten. Das darüberliegende Geschoss bietet Platz für die KITA. Diese kann über den Verbindungstrakt bei Bedarf mit der 2.5 Zimmer Wohnung des Bestandsbau zusammengeschlossen werden. Das Dachgeschoss des Neubaus ist als reines Wohngeschoss ausgebildet. Die Zwei 3.5 Zimmer Wohnungen richten sich nach Westen respektive nach Osten aus.
Im Bestandsbau soll die Gemeindeverwaltung über zwei Geschosse unterbracht werden. Die Fläche der Verwaltung weitet sich im Erdgeschoss um das Foyer aus und kann bei Bedarf um die Sitzungsräume erweitert werden. Diese sind im Neubau so angeordnet, dass sie zusammen mit der Toilettenanlage auch von der Öffentlichkeit genutzt werden können. Das Dachgeschoss bietet zusätzlichen Platz für den Multifunktionalen Pausenraum der Gemeinde. Dieser verfügt zudem über einen Richtung Osten Ausgerichteten geschützten Aussenraum.
Wirtschaftlichkeit & Nachhaltigkeit
Die Erweiterung des Gemeindehauses Ballwil soll in einer Hybridbauweise erstellt werden.
Durch die Holz-Beton-Verbunddecken kann zum einen der Brandschutz einfach gelöst werden, zum anderen bietet die Masse des Betons wesentliche Vorteile in Sachen Schallschutz bei gleichzeitig schlanken Querschnitten der Decken. Da die definitive Nutzungszusammenstellung und die damit verbundenen akustischen Anforderungen im Neubau nicht ganz klar sind, scheint die Mischbauweise gegenüber einer reinen Holzbauweise für dieses Projekt geeigneter zu sein.
Um den Bestandsbau akustisch wie auch brandschutztechnisch zu sanieren, werden die bestehenden Decken im ersten und zweiten Obergeschoss ebenfalls durch Holz-Beton Verbunddecken ersetzt. Dies fordert zwar den Rückbau der bestehenden Decken, ermöglicht jedoch, dass Räume und Nutzungen zwischen Bestands- und Neubau schwellenlos zusammengeschlossen werden können, ohne dabei auf mehrere separate Lifterschliessungen setzen zu müssen. Raumseitig kann eine innere Schicht aus Mineraldämmstein durchgezogen werden, welche die äussere Erscheinung des historischen Schulhauses aus den 1895er Jahren bewahrt.
Für die hauseigene Stromgewinnung werden die Dachflächen des Neubaus mit Photovoltaikpanels eingedeckt. Damit diese von Strassenraum trotz Satteldach nicht zu stark auffallen werden die Panels ausschliesslich auf den Lukarnen montiert. Für eine Ost- Westausrichtung der PV-Anlage eignet sich die Neigung der Lukarnen mit 5° optimal und eine Verschattung der Anlage während des Tages wird vermieden. Somit kann mit rund 16.7 Watt pro m2 Energiebezugsfläche (Vorgabe 10 Watt/m2) gerechnet werden. Die gewonnene Energie kann durch die erwarteten Nutzungen im neuen Gemeindehaus direkt bezogen werden.
Der geforderte Minergie Standard stellt zwar bereits einige Ansprüche an die Gebäudehülle, beim Neubau wurde jedoch darauf geachtet, das Volumen durch den quadratischen Fussabdruck möglichst kompakt zu halten und dadurch die Fassadenflächen des Gebäudes zu minimier.
Materialisierung
Der Erweiterungsbau wird in einer Hybridbauweise erstellt. Die primär dafür verwendeten Materialien Beton und Holz sollen auch im weiteren Ausbau des Gebäudes möglichst natürlich zum Ausdruck kommen. So sollen beispielsweise Wände und Decken aus Beton weitgehend unverkleidet bleiben. Auch die konstruktiven Brettstapeldecken bleiben in sämtlichen Räumen sichtbar. Die Oberflächen werden lediglich durch Schlämmen oder Stocken in ihrer Ästhetik veredelt. Die feinen Innenausbauten aus Holz sowie die feingliedrigen Metallarbeiten sorgen für den wohnlichen Charakter, welcher sich durch das gesamte Gebäude zieht. Im Aussenraum steht dann das verputzte, steinerne Bestandsgebäude, dem hölzernen Neubau gegenüber. Diese unterscheiden sich in der Materialität und ihrer Farbigkeit voneinander, werden aber über kleingliedrige Details zu einem eloquenten Ensemble zusammengefasst.
Steinhof
Projektwettbewerb Schulanlage Steinhof | 2022 | im offenen Verfahren | 3. Rundgang
Städtebau
Wald geprägte Schulanlage mit lebendiger Mitte
Die Schulanlage Steinhof mit ihrer speziellen Lage am Siedlungsrand wird stark geprägt durch den bewaldeten Ausläufer des Sonnenberges. Die umliegende Bebauungsstruktur ist von dreigeschossigen Wohntypologien in Hanglage gezeichnet. Eine freundliche Wohnzone am Rande der Stadt, am Rande des Waldes.
Mit dem Gigeliwald im Hintergrund und den beidseitig abfallenden, dicht bestockten Bachläufen wird das Grundstück bereits heute dreiseitig von wertvollen Waldnaturräumen umspielt. Diese besondere Qualität steht bei der Konzeption der Gesamtanlage im Vordergrund.
Das Idealbild Wald wird zum strukturbildenden Programm im Steinhof und vernetzt sich auf verschiedenen Ebenen zu einem Gesamtbild.
Die sanierte und erweiterte Turnhalle bildet zusammen mit dem neuen Schulhaus eine Mittelachse, welche über eine grosszügige Treppenanlage die Verbindung zwischen der Steinhof und der Obergütschstrasse schafft. Die mittig liegende Waldlichtung wird zum Ort, an welchem Schüler, Lehrer, Anwohner und Besucher sich kreuzen, spontane Interaktionen passieren und geplante Schul- oder Vereinsanlässe stattfinden.
Architektur
Das Schulhaus und die Turnhalle werden von der zentral liegenden Waldlichtung erschlossen. Nordwestlich wird die Lichtung durch die Turnhalle gefasst, welche durch einen eingeschossigen Anbau mit Räumen für die Verpflegung und Betreuung ergänzt wird. Südöstlich bildet der aufgeständerte Baukörper des Schulhauses den Saum der Lichtung. Durch das zurückversetzte Erdgeschoss vergrössert sich die Waldlichtung und es bildet sich eine überdachter Aussenraum. Der angrenzende Mehrzweckbau steht in direkter Verbindung zum Platz und zu den gegenüberliegenden Betreuungsräumen des Turnhallenanbaus.
Auf den darüber liegenden Etagen befinden sich die Schulzimmer, welche durch ein zentrales Treppenhaus erschlossen werden. Die Schulgeschosse werden durch einen zentralen Raum mit mobilen Garderoben und Lernbereichen definiert. Daran angliedernd liegen pro Etage zwei Schulzimmer und zwei Gruppenräume, welche von den Schüler*innen und Lehrer*innen als flexible, individuell gestaltbare Lernlandschaft genutzt werden kann.
Von den Schulgeschossen sind die Aussenräume in kurzer Distanz zu erreichen. Auf sämtlichen Geschossen gelangt man zu einem Aussenraum, direkt ins Freie oder auf eine Dachterrasse. Der ökologisch strukturreiche und vielfältige Waldrand wird somit im übertragenen Sinn auch für die Schule zu einer divers nutzbaren Zone und bietet die Möglichkeit, Innenraumnutzungen auch einmal spontan an den Waldrand zu verlagern.
Umgebungsgestaltung
Mit einer einfachen, nach den Grundsätzen der Stiftung Natur und Wirtschaft ausformulierten Gestaltung bieten die unterschiedlichen Waldrandbereiche den Kindern viel Raum für Aneignung. Die Waldrandzone mit den einzelnen gesetzten Laubäumen, Grosssträuchern zum Klettern und vielfältigen Kleinsträuchern zum Verstecken werden zu einer Spiel- und Lernlandschaft. Der Wald als Lebensraum wird auf unterschiedlichen Ebenen für die Schüler erlebbar gemacht, sei dies im Waldgarten, im Baumhaus oder bei den Rückzugsorten unter den Baumkronen.
Der Wald als übergeordnetes Thema für die Freiräume der neuen Schulanlage wird mit einem durchgehend wahrnehmbarem ‘Waldboden’ haptisch nochmals greifbar. Unterschiedliche, ineinanderfliessende, natürliche Materialien (Mittellandkiesel, Sand, Holzschnitzel, trittfeste Waldkräuter und Moose)
bieten eine vielfältige Bodenstruktur, welche sich ohne klar ausgebildete Materialwechsel optisch zu einem einheitlichen Waldboden verweben.
Die unterschiedlichen Materialien kommen lose für kreative Spielmöglichkeiten, aber auch gebunden zum Einsatz. Die gebundenen Beläge (geschliffener, grobkörniger Asphalt) stellen eine hindernisfreie Erschliessung zu allen wichtigen Aussenräumen sicher (die Ebenen werden über einen Lift
verbunden) und ermöglichen eine grosse Nutzungsflexibilität auf der zentralen Waldlichtung. Die vorgesehenen variablen Gestaltungsmöglichkeiten sollen sowohl die Nutzungsdiversität auf dem Areal als auch die Identifikation und Auseinandersetzung mit dem Lebensraum Wald für die Schüler stärken.
Zusammenarbeit mit:
Misaghi GmbH, Luzern
Atelier Oriri Landschaftsarchitekten GmbH, Kehrsiten
Chamerstrasse
Mehrfamilienhäuser Chamerstrasse | 2019 | Studienauftrag eingeladen
Die zwei für den Projetkwettbewerb geplanten Baukörper bilden einen Übergang zwischen dem bestehenden Arbeiterquartier aus den sechziger Jahren und der grossmassstäblichen Bebauung des Oesch-Areals welches in östlicher Richtung geplant ist. Südlich wird die Parzelle durch die stark frequentierte Chamerstrasse begrenzt. Die davorliegenden kleinteiligeren Villenquartiere laufen Richtung Zugersee aus und erlauben den Blick in die Voralpen.
Das Zentrum der Bebauung bildet der durchfliessende Grünraum. Während sich die Rasen- und Wiesenflächen um die Baukörper zu Garten und Staudenflächen verdichten, schafft eine Variation von unterschiedlichen Baumtypen eine subtile Grenze nach aussen. Vom zentral liegenden Hof werden die beiden Volumina über je zwei Treppenhäuser erschlossen. Aufgrund der durchgestreckten Grundrisse profitieren sämtliche Wohnungen der beiden Längsbauten von einer Ost-Westausrichtung. Das leichte auffächern der Aussenräume sowie der Fassade im Bereich der Hauptwohnräume ermöglicht zudem einen direkten Sichtbezug zum See.
Konstruktiv wird die Grundrisstypologie durch die gewählte Schottenbauweise gestärkt. Das dadurch resultierende Tragwerk lässt sich bestens als Holzsystembau umsetzen. Während das Untergeschoss sowie die Ostseite des Sockelgeschosses in Massivbauweise ausgeführt wird, soll die restliche Konstruktion in Holzelementbauweise realisiert werden und die positiven Eigenschaften des Materials in den Wohnräumen erlebbar machen.
Zusammenarbeit mit:
Strüby Konzept AG, Seewen
Fabio Della Giacoma
Davos
Wettbewerb Bünda Davos
Städtebau
Ein linearer langer Baukörper fügt sich zwischen den bestehenden Schultrakt und die Turnhalle. Das ergänzende Volumen streckt sich von Nordwesten nach Südosten, linear zur Talsohle und erlaubt somit den beidseitigen Blick in die Berge. Der neue Schultrakt überhöht die anschliessenden Baukörper und fasst die Schulanlage zu einer stimmigen Gesamtkomposition. Der entstandene Schulhausbau erhält seine angemessene städtebauliche Akzentuierung. Die neue Hauptfassade wird dem Schulhaus Bünda fortan gerecht. Die umliegenden Freiflächen erlauben das entstandene Konglomerat aus drei Gebäudeteilen und stellt das Verhältnis zu dessen öffentlichen Wahrnehmung her.
Konzept
Die Erweiterung geht von einem intakten Schultrakt und einer funktionierenden Turnhalle aus. Der Neubau stellt sich dazwischen und weist einen verbindenden Charakter auf. Das Neue bildet die Grundlage für kommende Sanierungen und Umbauten des bereits Vorhandenen und ermöglicht den etappierten Ausbau des Schulhausstandorts Bünda. Der Langbau zeichnet sich durch seine klare Richtung und Absicht aus, lässt aber den sich stets wandelnden Ansprüchen der zeitgenössischen Didaktik genügend Flexibilität.
Betrieb
Der südlich gelegene Pausenplatz wird zum integrativen Bestandteils des Hauses. Vom Eingangsbereich erreicht man über die tiefergelegene Pausenhalle den gedeckten Aussenplatz welcher in direkten Bezug zum Pausenhof steht. Der alte Schultrakt bleibt weitgehend bestehen, jeweils das mittige Schulzimmer wird neu als Gruppenraum und zur Schulheilpädagogik verwendet. Die Turnhalle erhält neue Garderoben und Nebenräume gegen Süden. Somit wird ein autarker Betrieb der Turnhalle möglich. Im nördlichen Teil befindet sich neben der Turnhalle die Aula. Im Erdgeschoss des bestehenden Schultrakts befinden sich sämtliche Räume für die Lehrer und die Schulleitung. Im ersten Obergeschoss ist der Mittagstisch situiert, von welchem man mit einem direkten Treppenzugang auf den Pausenplatz gelangt. Vom zentralen Treppenhaus blickt man hinab in die Aula, bewegt sich direkt zu den Garderoben oder schreitet in den bestehenden Schultrakt. In den zwei oberen Geschossen befinden sich die Schulräume. Zwischen zwei Schulzimmer spannt sich jeweils ein Gruppenraum, wodurch ein zeitgenössischer Schulbetrieb ermöglicht wird.
Struktur
Die strukturelle Ordnung des Neubaus basiert auf einem streng gleichmässigen Raster. Die Rhythmik der Struktur gründet das Verhältnis der sich abwechselnden Aufreihung von Schulzimmern und Gruppenräumen. Die Längserschliessung wird durch ein zentrales Treppenhaus gefasst und vom Neubau wird darüber jedes Geschoss des Bestandes erschlossen. Das Tragwerkt besteht aus Beton-Platten, -Scheiben und einem an der Fassade liegenden -Stützenraster. Die Aussenwände werden in einer leichten Holzelementbauweise ausgeführt. Die gleichmässige Struktur verspricht eine wirtschaftliche Bauweise und lässt künftige Veränderungen zu.
Materialisierung
Die Hauptstruktur wird als Sichtbeton ausgeführt und unterstreicht die Beständigkeit des Baus. Die Innenwände werden in Holz ausgeführt und stellen eine angenehme Ausgewogenheit des Innern her. Der kalte Stein steht im Kontrast zum warmen Holz. Die Materialien werden weitgehend auf die Elemente Stein und Holz reduziert. Sie verweisen auf das traditionelle Bewusstsein einer alpinen Bauweise. Die Aussenfassade besteht aus einer vertikalen Holzschalung. Die helle Grundierung des Holzes unterscheidet sich von den dunkleren Holzfenstern. Die hellen Holzpfosten bilden die Hauptstruktur ab.
Energie
Das Konzept ermöglicht eine kompakte Gebäudehülle. Die Lage zwischen den Bauten reduziert gar die Aussenwandflächen und somit die energetischen Massnahmen. Die Erweiterung wird nach Mingergie-Standart gebaut und ermöglicht der Gemeinde die anderen Gebäudeteile schrittweise energetisch zu sanieren.
Zusammenarbeit mit:
Fabio Della Giacoma
Blumengalerie
Umbau Blumengalerie | 2018 Direktauftrag | Bauherrschaft: Blumengalerie Mattmann AG
In der Blumengalerie im Dorfzentrum von Hünenberg wurde eine neue Lehmfeinputzdecke und ein überarbeitetes Beleuchtungskonzept erstellt.
Der Lehmputz an der Decke bezieht sich auf die bestehenden Sumpfkalkwände. Die scheinbar zufällig angeordneten runden Einbauleuchten erbringen die Grundbeleuchtung und können in den unterschiedlich genutzten Bereichen mit differenzierter Beleuchtungsstärke eingesetzt werden. Zusätzliche Stromschienen mit Strahlern und LED-Bändern dienen der Effektbeleuchtung, um die Ausstellungsstücke der Blumengalerie angemessen zu präsentieren.