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Neubau Musikschule Cham
Wettbewerb im offenen Verfahren 2024 | 6. Rang

Städtebauliches und architektonisches Konzept

Das Haus befindet sich in der südöstlichen Ecke des Papieri-Areals, an der Kreuzung von Knonauerstrasse und Fabrikstrasse, der Ort ist ein gewichtiger Knotenpunkt innerhalb der Nachbarschaft. Der vorliegende Gestaltungsplan gibt das Volumen des Gebäudes beinahe abschliessend vor. Das klar umrissene Volumen soll mit bewusst gewählten Eingriffen gebrochen und entsprechend einem Haus öffentlichen Charakters für Musik und Freizeit nahbar gemacht werden. Ein prägnanter Knick an der Südfassade bricht die rigide, kubische Form des Baukörpers und schafft städtebaulich eine einladende Geste zur Knonauerstrasse hin. Zudem trägt er zur Stärkung der architektonisch wichtigen Ecke bei, welche allen Ankommenden vom Papierigleisweg entgegenblickt. Von hier aus bringt eine aussenliegende, frivole Treppe die Schüler und Vereinsmitglieder auf die entsprechenden Geschosse. Da das Haus unterschiedlichsten Nutzungen gerecht werden muss, ist ein besonderes Augenmerk auf das Erdgeschoss gerichtet. Wie auch die umliegenden Bauten orientiert sich die neue Musikschule zur Grünen Gasse hin. Hier spannt sich eine lange, grosszügige Halle auf, welche Foyer, Begegnungsraum, Silent Area und Übungskojen in sich vereint. Sie soll nicht nur den Musikschülern, sondern allen ein Ort zum Verweilen und Treffen sein. Derweil folgen die Geschosse mit den Übungszimmern und Vereinsräumlichkeiten einem pragmatischen Entwurfsansatz. Einzelne Momente wie der überhohe Bandraum oder das breite, zentrale Treppenhaus schaffen visuelle und zwischenräumliche Beziehungen. Im Dachgeschoss weitet sich die räumliche Struktur wieder auf, hier kommen die überhohen, grossen Proberäume zu liegen. Sie orientieren sich, analog zur grossen Halle im Erdgeschoss, auf eine weitläufige, öffentliche Dachterrasse, ein Novum im Papieri-Areal. Von hier blickt man über die Dächer von Cham, hin zu Kirchturm und Rigi. Darüber hinweg faltet sich das Dach symphonisch in mehreren Segmenten über die Räumlichkeiten und betont den institutionellen Charakter der Musikschule. Dach und Fassadenelemente falten sich, analog den Akustikpaneelen in den Innenräumen, wie eine ornamentale Haut über den Körper, so als würden sich die Zimmer der Musik für alle nach aussen stülpen.

Bauherr*in: Einwohnergemeinde Cham

Zusammenarbeit: ARGE mit Lucas Bucher Architektur

Landschaftsarchitekt*in: Appert Zwahlen Partner AG

Gebäudetechniker*in: OLOS AG

Bauingenieur*in: holzprojekt AG

Baumanagement: Widmer Partner Baurealisation Zug AG

Bauphysiker*in: Bakus Bauphysik & Akustik AG